Samstagmorgen, verschlafen. Trete ins Klassenzimmer der (heutigen) Schule für Gestaltung und Kunst ein, wo mir nur noch ein Platz im Gegenlicht bleibt. Wohl nichts Besseres verdient, Langschläfer!
Jeder malt frei wie und womit er will. Wir haben ein Modell, Myra. Sie ist heute schläfrig oder schliesst die Augen halb in der Helligkeit. Ihrer Laxheit bin ich verfallen. Ihr Wesen animiert mich, etwas Gutes zu malen.
In dem schwierigen, grellen Licht habe ich ja nichts zu verlieren. Wenn ich schon kaum Farben sehe, so kann ich auch gleich in der Intensität und Reinheit übertreiben. So etwa wie die Fauve-Maler, die mich in dieser Zeit stark inspirierten.
Das war am 12. September 1992. Am Ende des Morgens so viele Pinselstriche habe ich gar nicht gezogen wusste ich: Das war mein bestes Bild eigentlich bis zum heutigen Tag.